Umfang und Datenerfassung

Die Datenbank der burgenländisch-jüdischen Opfer der NS-Zeit ist das vorläufige Ergebnis eines von der Burgenländischen Forschungsgesellschaft durchgeführten, und von der Kulturabteilung des Landes Burgenland im Jahr 2008 geförderten und unterstützten Projekts. Dieses bestand im wesentlichen in der Zusammenstellung und Zusammenführung von teilweise bereits publizierten, und teilweise bislang unpublizierten Daten.
Die Namen der Opfer beschränken sich in dieser Datenbank auf die zwischen März 1938 und Mai 1945 zu Tode gekommenen Juden und Jüdinnen des Burgenlandes. Die auf den Todesmärschen auf dem Gebiet des Burgenlandes ermordeten, oder an Hunger und Krankheit verstorbenen jüdischen Zwangsarbeitskräfte wurden bislang namentlich nicht hinreichend erhoben und sind nicht Teil dieser Datenbank. Ebenso nicht Teil dieser Datenbank, sind jene Juden und Jüdinnen des Burgenlandes, die Opfer der Vertreibung oder Enteignung wurden und die Shoah durch ihre Flucht überlebten.
Nach folgenden Kriterien wurde der Personenkreis, welcher dieser
Erfassung zu Grunde liegt, definiert:
Personen, die auf Grund der Nürnberger Rassengesetze der Verfolgung
ihres jüdischen Glaubens oder Abstammung wegen ausgesetzt waren,
und die auf dem Gebiet des heutigen Burgenlandes geboren wurden,
oder die im März 1938 im Burgenland wohnten, auch wenn es sich um einen
Zweitwohnsitz handelte,
oder die ein Unternehmen in einer burgenländischen Gemeinde im März
1938 betrieben,
oder die EigentümerIn einer Immobilie im Burgenland waren, unabhängig
ob es sich um eine Landwirtschaft, Baugrundstück oder Wohngebäude
handelte.
Da Datenbanken dieser Art keinen Endgültigkeitsanspruch erheben können, ist dieses Projekt auch als „work-in-progress“ zu sehen. Die laufenden Forschungen bringen ständig neue Hinweise und Informationen zu den Personendaten, welche laufend Eingang in diese Datenbank finden. Es ist für BenutzerInnen der Datenbank auch möglich Hinweise und Informationen an die Burgenländische Forschung zu senden, die nach Prüfung und weitergehenden Recherchen in die Datenbank aufgenommen werden, bzw. ergänzt und richtiggestellt werden.
Die Erfassung der Gesamtheit der jüdischen Familien, die bis zur ihrer
Vertreibung im Jahr 1938 im Burgenland lebten, hier Betriebe führten
oder Immobilien besaßen, und durch die Vertreibung und Enteignung
Opfer des Nationalsozialismus wurden, stellt das Folgeprojekt „namentliche
Erfassung der Juden und Jüdinnen im Burgenland zum März 1938“
dar und ist derzeit von der Burgenländischen Forschungsgesellschaft
in Planung.