Dieses Video darf nur mit schriftlicher Zustimmung der Burgenländischen Forschungsgesellschaft (BFG) heruntergeladen oder in andere Webseiten als jener der BFG eingebettet werden.

Sofie Kobrinsky wurde 1921 in Güssing geboren. Ihr Vater Samuel Rothstein stammte aus Fülöpfalva, damals Ungarn, heute Pylypets in der Ukraine, ihre Mutter Rosa Sepsz aus Berbesti in Rumänien, vor 1920 ebenfalls in Ungarn gelegen. 1916 zogen ihre Eltern nach Güssing, ihr Vater arbeitete im Sägewerk Schmergel & Cohn. 1923 zog die Familie nach Rumänien, wohin das Sägewerk verlegt wurde, kam aber 1924 wieder nach Güssing zurück. Ihr Vater bekam Arbeit im Sägewerk Draskovich. Sofie begann eine Lehre als Damenschneiderin. Ihre Ausbildung wurde durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten abrupt beendet. Die jüdischen Familien wurden gezwungen, Güssing zu verlassen. Sofies Eltern schickten sie zu ihrem Bruder nach Graz. Nach kurzer Zeit wurde Sofie auch von dort von der Gestapo vertrieben. Schließlich kam sie nach Wien, wo in der Zwischenzeit auch ihre Eltern waren. Durch die Hilfe ihrer Brüder bekam Sofie ein Zertifikat für Palästina und verließ im September 1938 Österreich über Triest nach Haifa. Ihre Eltern sah sie nie wieder, sie wurden 1941 nach Łódź und später nach Auschwitz deportiert. Sofie arbeitete zunächst im Kibbuz Tel-Yosef, ehe sie nach Tel Aviv ging, wo auch zwei ihrer Brüder lebten. Dort begann sie als Lehrmädchen zu arbeiten. 1943 heiratete sie Koppel Kobrinsky, der 1933 aus Polen nach Palästina gekommen war. 1946 bekamen sie ihren ersten Sohn, einige Jahre später den zweiten. Sofie Kobrinsky verstarb 2012 als Witwe und Pensionistin in Tel Aviv.